Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten mit Wandfarben das Raumbild und die Stimmung in einem Raum bewusst zu steuern und zu beeinflussen. Unser Auge nimmt dabei bestimmte Farbkombinationen als besonders harmonisch und ansprechend wahr. Diesem Thema möchten wir uns in den nächsten Blogbeiträgen bis zum Jahresende widmen und die gängigsten Farbharmonien vorstellen. Wir beginnen diesen Monat mit der achromatischen Farbharmonie. Alle Farben aus dem Farbkreis und ihre Wirkung und Bedeutung wurden in den vorangegangenen Blogbeiträgen bereits vorgestellt, jetzt ist es an der Zeit, die Farben miteinander zu kombinieren.
Unter der achromatische Farbharmonie versteht man die Verwendung und Kombination der sogenannten „unbunten“ Farben – Weiß, Schwarz und Grau. Im Gegensatz zu anderen Farbharmonien konzentriert man sich bei dieser Kombination lediglich auf eine Farbe und arbeitet mit den verschiedenen Farbabstufungen dieser einen Farbe. Dadurch entsteht ein äußerst neutrales Gesamtbild, dass zeitlos ist und zu vielen Einrichtungsstilen passt. Verwendet man in der Wandgestaltung die Farben der achromatischen Farbharmonie, so bilden die Wände eine neutrale Leinwand, um der Einrichtung und der Gestaltung des Raumes nicht die Show zu stehlen. Genau diese Tatsache macht die achromatische Farbharmonie zu einem zeitlosen Klassiker der von modern bis rustikal oder minimalistisch mit sämtlichen Einrichtungsstilen kombiniert werden kann.
Die achromatische Farbharmonie ist also ein zeitloser Klassiker, der auf Grund seiner Neutralität nie aus der Mode kommt. Es ist ein sicherer Weg Räume zu gestalten, ohne sie je veraltet aussehen zu lassen und stets wandelbar zu bleiben. Man legt sich auf keinen bestimmten Stil fest und kann jederzeit flexibel die Einrichtung verändern und anpassen. Besonders gut geeignet sind die unbunten Farben, um eine ruhige Stimmung in einem Raum zu erzielen.
Mit welchen Farbabstufungen kann gearbeitet werden?
Wie eingangs bereits erwähnt bedient sich die achromatische Farbharmonien an den unbunten neutralen Farben außerhalb des Farbkreises und deren Abstufung:
Weiß, als die hellste der neutralen Farben, steht für Reinheit und Klarheit. Die Farbe verschafft jedem Raum Helligkeit und Leichtigkeit. In der Raumgestaltung ist Weiß die absolute Grundfarbe, die wir in nahezu jedem Wohnraum finden. Es gibt eine Vielzahl an weißen Farbabstufungen wie zum Beispiel Creme oder Beige.
Schwarz, als die dunkelste der neutralen Farben, steht für Eleganz und Ernsthaftigkeit. Sie sollte nicht als Farbe für den gesamten Raum, sondern eher nur als Kontrastfarbe zur Akzentsetzung eingesetzt werden. Sie verleiht dem Raum Tiefe und Dramatik.
Grau, als Mischung aus Schwarz und Weiß, steht für Neutralität und Ausgeglichenheit. Grautöne können beliebig angemischt werden, von warmen und gemütlichen Grautönen bis hin zu kühlen und sachlichen Nuancen. Grau eignet sich besonders gut als Basis für Akzente in kräftigen Farben. Durch die Kombination von verschiedenen Grautönen kann visuelle Tiefe erzeugt werden.
Das klingt zunächst sehr langweilig? Ganz im Gegenteil, durch die Kombination dieser drei Farbtöne ist die Gestaltungsvielfalt eines Raumes äußerst flexibel und die Möglichkeiten grenzenlos.
Wie wird die achromatische Farbharmonie umgesetzt?
Da die drei Farbtöne perfekt zueinander passen, gibt es viele Möglichkeiten diese miteinander flexibel zu kombinieren und aufeinander abzustimmen:
Ton-in-Ton
Bei dieser Methode werden verschiedene Schattierungen derselben Farbe eingesetzt um dabei ein subtiles aber raffiniertes Raumbild zu erzeugen. Zum Beispiel könnte man in einem weiß ausgemalten Raum einen Bereich mit verschieden abgestuften Grautönen gewollt in Szene setzen. Das Raumbild wird dadurch etwas lebendiger bleibt aber dennoch ruhig und ausgeglichen.
Kontraste setzen
Wenn man ein etwas dramatisches Raumbild erzeugen möchte, dann kann man zu dunkleren Farbabstufungen greifen. So können zum Beispiel Weiß und ein dunkles Grau miteinander kombiniert werden oder klassisch Schwarz und Weiß.
Farbakzente setzen
Die achromatische Farbharmonie kann mit kräftigen Akzentfarben kombiniert werden. Dies kann entweder durch kräftige Wandfarben oder aber auch durch Akzente in der Einrichtung wie zum Beispiel Kissen, Teppiche oder Bilder geschehen. Als Beispiel kann man sich gut eine beige oder grau gestrichene Wand vorstellen, an der ein knallig buntes Bild hängt. Die Farben des Bildes kommen auf dem neutralen Untergrund besonders gut zur Geltung.
Texturen einbringen
Eine weitere Methode um die achromatische Farbharmonie zum Leben zu erwecken ist der Einsatz von interessanten Texturen. Holz, Metall oder Stofftapeten eignen sich ideal um das neutrale Farbschema vielfältig zu ergänzen. Besonders beliebt sind sämtliche natürliche Elemente, wie Steine, Holz und Pflanzen. Dadurch wirkt das Raumbild sehr warm und gemütlich.
Welche Einrichtungsstile passen zur achromatischen Farbharmonie?
Auf Grund der neutralen Basis, die diese Farben erschaffen, kann diese Farbharmonie mit sämtlichen Einrichtungsstilen kombiniert werden. Hier sind ein paar Beispiele, welche Stile sich besonders gut eignen:
Minimalismus
Der minimalistische Einrichtungsstil zeichnet sich durch eine reduzierte Farbpalette und klare Linien aus. Oberflächen sind möglichst klar und auf Dekoration wird größtenteils verzichtet. Die achromatische Farbharmonie eignet sich besonders gut, um diese ruhige und zurückhaltende Atmosphäre zu schaffen.
Skandinavisch
Der skandinavische Einrichtungsstil zeichnet sich durch helle und natürliche Farben aus. Die achromatische Farbharmonie passt hier besonders gut, um einen cleanen Look zu erzielen, der durch natürliche Elemente wie Holz oder Pflanzen aufgelockert wird und eine einzigartig gemütliche Atmosphäre schafft.
Klassisch
Der klassische Einrichtungsstil ist bekannt für seine Zeitlosigkeit, alle Materialien und Einrichtungsgegenstände sind möglichst neutral und folgen keinen besonderen Trends. Die achromatische Farbharmonie unterstützt diese klassische Eleganz und sorgt für eine stilvolle und zeitlose Atmosphäre.
Industriell
Der industrielle Einrichtungsstil zeichnet sich durch harte Materialien im Rohzustand, wie zum Beispiel Beton oder Metall, aus. Auch bei diesem Stil wird weitestgehend auf Dekoration verzichtet, der cleane Look steht im Fokus. Die achromatische Farbharmonie schafft auch hier eine gute Basis um das moderne und raue Gesamtbild zu unterstreichen.
Wie man sieht, ist die achromatische Farbharmonie mit ihren drei „unbunten“ Farben alles andere als langweilig und eintönig. Neutrale Farben sind immer die perfekte Basis um Räume in jede beliebige Stimmung und Atmosphäre zu tauchen, die man am Ende wünscht. Durch die Zeitlosigkeit dieser Farben, die keinem besonderen Trend folgen, hält man alle Optionen offen, die Räume mit Einrichtung und Dekoration jederzeit in eine andere Stimmung zu versetzen. Betrachtet man auf einem Farbfächer, wie viele Abstufungen es von Weiß, Schwarz und Grau gibt, so sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Wir hoffen Ihnen mit diesem Beitrag ein paar Anregungen zur Verwendung der achromatischen Farbharmonie näher gebracht zu haben und freuen uns schon Ihnen nächsten Monat die monochromatische Farbharmonie vorzustellen.
Comments